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LEBENSRAUMZERSTÖRUNG AUF DEM GROSSEN HRHOV TEICH (VELKY HRHOVSKY RYBNIK) UND ABBAU VON ROHSTOFFEN IM EINEM GEBIET DES WELTKULTURERBES - SLOWAKISCHEM KARST

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[Textentwurfe für Briefe oder Email, mit Adressen, sind unten zum Download vorhanden. Falls Sie die Texte per Email bekommen möchten, schicken Sie bitte eine Mail mit folgendem Betreff: 'SEND PROACT SLOVAKIA TEXT' mit Angabe des gewünschten Formats (DOC, RTF oder 'in Mail'). Alle Textentwurfe sind in Englisch.]

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PROACT Stufe I - BLACK ALERT

- for details of Alert stages see main PROACT page: home -

AUSSER SICHT - ABER NICHT VERGESSEN EINE INITIATIVE VON PROACT ZUR UNTERSTÜTZUNG DER SLOWAKISCHEN NATUR

Der Große Hrhov-Teich ist ein wichtiger Bestandsteil eines *Vogelgebiets von internationaler Bedeutung* (Important Bird Area - IBA) in der Ostslowakei. Der Slowakische Karst ist ein großes zusammenhängendes Gebiet von Hügeln und Plateaus in der Nähe der ungarischen Grenze. Die Fläche des IBA gehört zum größten Karstgebiet in Zentraleuropa und ist durch Höhlen, Canyons, tiefe Täler und Schluchten charakterisiert (siehe eine detaillierte Beschreibung von IBA weiter unten).

In den letzten zwei Jahren wurden 75% der Vegetation in unmittelbarer Ufernähe, insgesamt 70 von 90 Hektar Schilfvegetation, systematisch zerstört durch die Verwendung des Herbizids Roundup Biactive. Die Schilffläche des Großen Hrhov-Teich war vorher das zweitgrößte Areal dieser Art in der Slowakei.

Der Große Hrhov-Teich (180 Hektar Fläche), ein Teil des 250 Hektar großen Komplexes von Teichen, wird kommerziell für die Fischerei genutzt. Die betroffenen Firmen wünschten sich die Verkleinerung der Schilffläche mit dem Argument, dass die Vegetation zuviel Sauerstoff auf Kosten der Fischproduktion verbraucht. Von seiten der Fischereiindustrie wurde eine Umweltschutzverträglichkeitsstudie vorgelegt, die zu einem Schluss kam, dass der Eingriff keine weiteren Pflanzen- und Tierarten gefährdet. Auf Grund dieser Studie, nach Versicherungen von Toxikologen und von der Fischereiwirtschaft und teilweise auch wegen des Mangels an Daten zu modernen Herbiziden, haben die lokalen Umweltschutzbehörden ihre Zustimmung zur Anwendung dieses Herbizids gegeben.

Es hat sich gezeigt, dass es sich bei 'Roundup Biactiv' um ein nicht-selektives Herbizid handelt und dass es die meisten Pflanzen im Anwendungsgebiet zerstört hat. Der Lebensraum vieler Vogelarten und anderer Organismen in der Nahrungskette wurde vernichtet. Leider hat die Lokalität offiziell nicht den Status eines Naturschutzgebietes und seinen vorigen Schutzstatus hat es im Zuge der Aufhebung von Schutzzonen des Slowakischen Karstes in den Jahren 1994/1995 verloren. Dramatische Rückgänge bei den Brutvögeln (siehe Liste unten) werden erwartet und werden sorgfältig beobachtet. Im Gebiet leben 121 Vogelarten, 49 Arten von Wirbellosen, 20 Säugetierarten, 14 Arten von Schmetterlingen und Libellen, 6 Amphibienarten und 3 Reptilienarten.

Zu den Brutvögeln gehören:

Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis) --- Rohrdommel (Botaurus stellaris) --- Zwergdommel (Ixobrychus minutus) --- Graureiher (Ardea cinera) --- Moorente (Aythya nyroca) --- Tafelente (Aythya ferina) --- Rohrweihe (Circus aeruginosus) --- Kleines Sumpfhuhn (Porzana parva) --- Eisvogel (Alcedo atthis) --- Bartmeise (Panurus biarmicus) --- Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) --- Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) --- Rohrschwirl (Locustella luscinioides)
Zu den durchziehenden Arten gehören:

Rohrdommel (Botaurus stellaris) --- Silberreiher (Casmerodius albus) --- Purpurreiher (Ardea purpurea) --- Fischadler (Pandion haliaetus) --- Kornweihe (Circus cyaneus) --- Kranich (Grus grus) --- Dunkler Wasserläufer (Tringa erythropus) --- Trauerseeschwalbe (Chlidonias nigra).

Zu allem Überfluß wurde noch ein Planungsantrag auf Förderung vom Kalkstein und anderen Rohstoffen für die Zementherstellung gestellt.

Die Firma BETOX in Kosice plant einen riesigen Steinbruch in einem Gebiet, das lokal als Unterer Hügel bekannt ist. Der geplante Steinbruch mit einer Länge von 3 km würde zu einer kompletten Zerstörung von etwa 30 Karstklammen, Senken und Höhlenkomplexen führen und einen natürlichen Buchen- und Eichen-Buchenwald zerstören. Einige Eichen sind mehr als 300 Jahre alt. Zwei natürliche Karstquellen und ein nicht regulierter Fluss würden zerstört mit nachhaltigen Konsequenzen für die natürliche Hydrologie dieses Gebietes. Die Ausweisung als Nationalpark, ähnlich wie auf der ungarischen Seite der Grenze, wäre eine wirksame Massnahme gegen neue Zerstörungsversuche.

Zu den Brutvogelarten, die durch diesen Plan gefährdet sind, gehören: Schreiadler (Aquila pomarina), Wespenbussard (Pernis apivorus), Schwarzstorch (Ciconia nigra), Grauspecht (Picus canus), Mittelspecht (Dendrocopos medius) und Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis).

Ein anderes Projekt zum Abbau von Rohstoffen für die Zementherstellung im Ausläufer des Unteren Hügels wurde den Behörden zur Zustimmung vorgelegt. Der Plan sieht ein komplettes Planieren des 200 m hohen Berges Paklan auf das Niveau des Flusses vor. Das Ergebnis wäre eine vollständige Zerstörung dieses außergewöhnlichen Gebietes mit seiner Biodiversität von Wald, Büschen und trockenen Wiesen bis zum tiefliegenden Feuchtgebiet. Die Quellen und der Fluss fliessen in die Hrhov-Teiche.

Abgesehen vom Schlangenadler ist dieses Karstgebiet ein Lebensraum für alle drei Schwirlarten und den Wachtelkönig. Weitere 20 Vogelarten, davon einige von der Rote Liste, sind betroffen, einige Wärme und Trockenheit liebende Pflanzen und viele Schmetterlings- und Nachtfalterarten. Der Slowakische Karst wurde 1975 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und zählt seit 1998 zu den Gebieten des Weltkulturerbes.

Obwohl die Zustimmung zu diesen beiden kommerziellen Projekten in der ersten Instanz von den lokalen Umweltbehörden abgelehnt wurde, sehen die Umweltschützer das nur als kurzfristige Abwendung der Gefahr. Lokale Organisationen mit ihren begrenzten Mitteln stehen den großen Konzernen und den Interessen von Geologen und Zement- und Betonherstellern gegenüber. Große Hoffnung liegt zur Zeit in der Ausweisung als Nationalpark, sowie in der Verhinderung der Zustimmung zu dem neuen geologischen Gesetz, das die Öffnung von neuen Steinbrüchen in wertvollen Gebieten außerhalb des Nationalparks ohne Zustimmung der Umweltbehörden zulassen würde.

Lokale Umweltschutzgruppen planen internationale Protestaktionen, um auf die Wichtigkeit des Problems hinzuweisen und die nötige Unterstützung und Lobbying zu bekommen.

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Die Hauptforderungen sind:


· Schluss mit der Verwendung von Herbiziden und Pestiziden auf den Hrhov-Teichen und im Slowakischen Karst

· Bessere Überwachung der Hrhov-Teiche und anderer Fischteiche, um eine nachhaltige Nutzung zu gewährleisten

· Aufnahme der Hrhov-Teiche in die Schutzzone des geplanten grenzübergreifenden Nationalparks

· Verbot des Abbaus von Naturressourcen im Gebiet des Slowakischen Karst (Ablehnung des neuen Bergbaugesetzes)

PROACT wird helfen, diese Bemühungen zu unterstützen, indem es Birder in Europa und auf den anderen Kontinenten über das Problem informiert und ermutigt, gegen den Raubbau an der Natur in diesem entfernten aber nicht vergessenen Teil Osteuropas zu protestieren.

Leider sind die Prioritäten in der Slowakei so gesetzt, dass Umweltschutzprobleme nicht immer Vorrang bei den verantwortlichen Staatsorganen haben. Auf der anderen Seite haben die Umweltbehörden einen Beitrag zum Schutz des Kaiseradlers (Aquila heliaca) geleistet, und sie haben den ersten Antrag auf Öffnung eines Steinbruches entschieden abgelehnt. Trotzdem ist es offensichtlich, dass in anderen Bereichen dieses Umweltbewusstsein fehlt, und deswegen sollen die Verantwortlichen ermutigt werden, den guten Ansatz weiterzuverfolgen. Da die Slowakei Kandidat für den EU-Beitritt ist, legen Politiker und Beamte großen Wert auf internationales Ansehen.

Ein moderater Druck aus mehreren Ländern könnte deswegen einen wichtigen Einfluss auf die Schlüsselpersonen haben. Er wird ohne Zweifel eine willkommene Unterstützung für die Aktivitäten von lokalen Umweltschutzgruppen in dieser relativ intakten europäischen Region sein, die, obwohl ökonomisch benachteiligt und unterentwickelt, Bewohnern und Besuchern eine breite Vielfalt an Naturschätzen und viele Naturschönheiten zu bieten hat.

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Birdlife International publication, IMPORTANT BIRD AREAS IN EUROPE, Priority Areas for conservation, Volume 1: Northern Europe. Slovakia, page 667, Site 025 - Svovenský karst.

Peter Mandzak  Slowakei und Hamburg    David Conlin  UK und Berlin
Birding in Europe/Proact

und mit freundliche Unterstützung von   The Fat Birder   Birdnet.de  und   Vogelruf.de

Weiter Infos sind über SOSNA (unten) zu beziehen:

SOSNA

SOSNA - Local Conservation Coord.(gen. info. only in English)

SOSNA
Praská 2, 040 11 Kosice
tel: +421 (0)95-6446114
tel/fax: +421 (0)95-6445124
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BETROFFENE INTERNATIONALE ABKOMMEN UND KONVENTIONEN

Folgende internationale Konventionen, zu deren Einhaltung sich die Slowakische Republik verpflichtet hat, sind in diesem Fall betroffen:


· Convention on Biological Diversity, unterschrieben von der SR in 1994
· Convention on the Protection of European Bats, unterschrieben in 1998
· Ramsar Convention (Convention on Wetlands), unterschrieben in 1990
· Bonn Convention (Convention on Migratory Species), 1992
· Bern Convention, 1994 (Convention on the conservation of European wildlife and natural habitats)
· World Heritage Convention, unterschrieben von der CSFR in 1991

Eine oder mehrere Konventionen wurden (Hrhov) oder werden (Steinbrüche) seitens der Slowakischen Republik verletzt.

gr. Hrhov Teich

für Landkarten und Fotos auf Bild oben klicken

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Birding in Europe © David Conlin 2001

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