Die TOP 10 der Jägerausreden
1 - Jagd ist angewandter Naturschutz
2 - Jagd ist zur Regulation der Wildtiere notwendig
Falsch ! Die Regulation der Wildtierbestände erfolgt nicht durch die Jagd,
sondern durch Kontaktkrankheiten, innerartliche Konkurrenz und
Nahrungsmangel im Winter. Auch dort, wo in Europa die Jagd verboten wurde,
wie z.B. in den ausgedehnten italienischen Nationalparks oder im schweizer
Kanton Genf, konnten bislang keine übermässigen Wildtierbestände festgestellt
werden.
3 - Jagd nutzt was nachwächst
Stimmt nur bedingt. Wie viel nachwächst, können die Jäger allenfalls bei
einigen ständig in Deutschland lebenden Arten wie Hirsch und Reh in etwa
abschätzen. Niemand kann aber sagen, wie gross der jährlich sehr stark
schwankende Bruterfolg arktischer Wildgänse und –enten ist, die im Winter zu
uns kommen und eifrig bejagt werden.
4 - Jagd gefährdet keine Wildtierart
Falsch ! Zahlreiche in Deutschland immer noch jagdbare Arten (Feldhase,
Baummarder, Waldschnepfe, Rebhuhn) stehen bundes- oder landesweit auf der
Roten Liste der gefährdeten Arten. Die Jagd ist nicht immer der einzige
Gefährdungsgrund, allerdings trägt der Abschuss bedrohter Arten bestimmt
nicht zu deren Erhalt bei.
5 - Jäger sind Ersatz für ausgestorbene "Raub"tiere
Falsch ! Beutegreifer erbeuten bevorzugt alte, kranke und schwache Tiere und
tragen so zu einem gesunden Wildbestand bei. Ein Jäger, der auf grosse
Distanz schiesst, kann dagegen nur in den seltensten Fällen beurteilen, ob
ein Tier krank oder alt ist. Sie töten anhand völlig anderer Kriterien, etwa
Hirsche mit besonders kräftigen Geweihen. Mit dem Abschuss von bundesweit
jährlich rund 700.000 Mardern, Füchsen und Wieseln dezimieren sie zudem noch
vorhandene Beutegreifer.
6 - Jagd ist ein Kulturgut
Mag sein . Unter Kultur versteht man "die Gesamtheit der geistigen und
künstlerischen Lebensäusserungen ... eines Volkes" sowie "feine Lebensart,
Erziehung und Bildung" (vergl. Duden Band 5 1982). Wir überlassen es dem
Urteilsvermögen eines jeden Bundesbürgers, ob das Töten von Wildtieren dazu
gehört.
7 - Jagd verhindert Wildschäden
Falsch ! Jagd provoziert ganz im Gegenteil vielfach Wildschäden. Die
Wildfütterung im Winter führt beim Schalenwild (Rehe, Hirsche, Wildschweine)
zu bis um das Zehnfache überhöhte Populationen, die ganz erhebliche
Wildschäden anrichten können. Durch die Jagd werden die Tiere unnötig
aufgescheucht, was ihren Nahrungsbedarf und damit die Frassschäden oft weiter
erhöht.
8 - Jagd ist auch in Naturschutzgebieten nötig
Falsch ! In fast allen anderen Ländern der Welt ist die Jagd in
Naturschutzgebieten verboten, ohne dass dort bislang das natürliche
Gleichgewicht aus den Fugen geraten wäre. Auch in den wenigen Schutzgebieten
Deutschlands sollten die Wildtiere Ruhe vor menschlicher Verfolgung haben.
9 - Die Jägerprüfung ist ein "grünes Abitur"
Falsch ! Mit dem bei der Jägerprüfung vermittelten einseitigen und
ideologisch gefärbten Wissen würden die Prüflinge noch nicht einmal die
Abiturprüfung in einem Biologiegrundkurs bestehen.
10 - Jagd erfolgt nach den Grundsätzen "deutscher Waidgerechtigkeit"
Stimmt ! Allerdings kann niemand sagen, was man eigentlich unter
"Waidgerechtigkeit" versteht. Eine rechtlich verbindliche Definition dieses
Begriffes gibt es nicht und so legt ihn sich jeder Jäger nach eigenem Gusto
aus.
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